Adipositas-SHG-Hochrhein

Adipositas und OP-Methoden

Was ist Adipositaschirurgie?

Adipositas wird als Begriff für das krankhafte Übergewicht verwendet und leitet sich vom griechischen „adeps“= Fett ab. Die Einteilung erfolgt nach dem Body Mass Index (BMI in kg/m2) und ist relevant für die spätere Therapieempfehlung. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird das bloße Übergewicht bis zu einem BMI von 30 definiert. Ab einem BMI >30 steigt das Risiko für Folgeerkrankungen, so dass man dies als Adipositas Grad I bezeichnet. Ab einem BMI von über 35, also einer Adipositas Grad II, gescheiterten Abnehmversuchen und Begleiterkrankungen wie Diabetes mellitus 2, Bluthochdruck, Fettleber, Schlafapnoe, Gelenkverschleiß usw. besteht bereits die Indikation zur operativen Therapie, die man als Adipositaschirurgie bezeichnet. Steigt der BMI über 40 oder gar noch höher, besteht auch ohne Nebenerkrankungen die Indikation zur Adipositaschirurgie. Unterschiedlichste Operationsverfahren (Magenbypass, Sleeve Gastrektomie, Magenband, biliopankreatische Diversion, etc.) werden bereits seit Jahrzehnten weltweit angewendet. Etwa ½ Million Operationen gibt es weltweit jährlich. In Deutschland sind es bei aktuell etwa 15‘000 Operationen jährlich im Vergleich noch sehr wenige Eingriffe, wobei die Akzeptanz in der Gesellschaft und vor allem auch bei den Kostenträgern deutlich gestiegen ist. Die meisten Operationen werden in den etwa 60 zertifizierten Zentren durchgeführt. Als universitäres Referenzzentrum übernimmt das Zentrum für Adipositas und Metabolische Chirurgie der Universitätsklinik Freiburg bundesweit eine führende Rolle.

Was ist metabolische Chirurgie?

Das Ziel der Adipositaschirurgie war es immer, das Gewicht der Patienten effektiv und langfristig zu senken. Mit dem Gewichtsverlust ging aber naturgemäß die kontinuierliche und deutliche Verbesserung der Begleiterkrankungen einher, die im Wesentlichen durch das Übergewicht bedingt sind. Gerade im Bereich des Diabetes mellitus 2 hat man jedoch schon vor über 20 Jahren gesehen, dass sich der Blutzucker sehr schnell, zum Teil bereits eine Woche nach der Operation verbessert, ohne dass eine relevante Gewichtsabnahme stattgefunden hat. Man führt diese Effekte auf verschiedene hormonelle Wirkmechanismen zurück, die durch die anatomische Veränderung der Magen Darm Passage wie z. B. nach einem Magenbypass auftreten. In den letzten Jahren sind sehr viele hochqualitative Studien abgeschlossen worden, die den tiefgreifenden und vor allem auch langfristigen Effekt der Operationsmethoden der reinen Adipositaschirurgie auf die Entwicklung des Diabetes mellitus 2 gezeigt haben. Daher wurden bereits vor zwei Jahren die Internationalen Leitlinien zur Diabetestherapie geändert. Die nun neue Bezeichnung der Metabolischen Chirurgie spielt in der Therapie des Diabetes mellitus 2 eine große Rolle und ist zum Teil unabhängig von der häufig begleitenden Adipositas. Hat ein Patient zum Beispiel einen mit Medikamenten schlecht einstellbaren Diabetes mellitus 2 bei einem BMI von 32, also Adipositas Grad I, hätte er nach den bisherigen Leitlinien zur reinen Adipositasbehandlung keine Operation bekommen können. Jetzt  jedoch ist in einer solchen Situationen die Metabolische Chirurgie (gleiche Operationsmethoden wie Adipositaschirurgie) eine realistische Option für Tausende von Diabetespatienten, denen eine optimale Medikamenteneinstellung auch nicht weiterhelfen konnte. Daher ist eine enge Zusammenarbeit zwischen den Diabetologen, den Hausärzten und bariatrischen Chirurgen notwendig, um jedem Patienten eine maßgeschneiderte individuelle Therapie zukommen zu lassen. 
Unter diesem Link finden Sie alle notwendigen Informationen, u.a. auch die unterschiedlichen Operationsmethoden. Auf den Bildern sehen Sie zwei OP-Methoden von vielen weiteren Varianten. Ein Adipositaszentrum berät ausführlich, welche OP individuell geeignet wäre in einem Erstgespräch.

https://www.uniklinik-freiburg.de/index.php?id=1053


Quelle: Adipositaszentrum/Uniklinik Freiburg